24.05.2010

A380 landet in Hannover


Das neue und größte zivile Verkehrsflugzeug der Welt, der A380, landet am Montag, den 3. Juni gegen 10 Uhr in Hannover.
Im Rahmen eines Linientrainings wird auch der Flughafen Hannover angeflogen.
Genauere Infos sollen später folgen (Pressemeldung).

Dass der A380 in Hannover landen kann, zeigt wie gut der Flughafen ausgebaut ist. Ich bezweifle allerdings, dass er hier auch abgefertigt werden kann, da dafür an den Terminals normalerweise Umbauarbeiten erforderlich waren und sind (z.B. München, Frankfurt).

Wenn man sich also für Luftfahrt und Flugzeuge interessiert, sollte man sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen. In naher Zukunft wird im Norden nämlich kein A380 regelmäßig verkehren, da weder Hamburg noch Hannover im Linienverkehr mit einem A380 bedient werden sollen.

Bildquelle: luftfahrt.net

16.04.2010

Architektenwettbewerb zum Schloss Herrenhausen




Der Architektenwettbewerb zum Wiederaufbau des Schlosses Herrenhausen ist seit dem 30.3. entschieden, nun wurden die Pläne der Öffentlichkeit vorgestellt.
Ansehen kann man die sich hier, hier und hier.
Ein entscheidender Schritt zum Wiederaufbau, der im Herbst starten soll, ist somit gemacht. Interessant ist, dass das Wettbewerbsergebnis anscheinend nicht bindend ist. Die Volkswagen-Stiftung will erst im Sommer entscheiden, welcher der drei Siegerentwürfe umgesetzt wird. Unter anderem, weil bis dahin geklärt ist, ob die Entwürfe in dem vorgegebenem Kostenrahmen von 20 Millionen Euro Baukosten bleiben.

Nachtrag: Dem heutigen HAZ-Artikel zufolge gilt der erstplatzierte Entwurf der Hamburger Architekten Jastrzembski Kotulla als starker Favorit. Besonders das Lichtkonzept für den unterirdischen Hörsaal und die größere Raumhöhe für den geplanten Festsaal im Obergeschoss, durch den die Akustik z.B. für Kammermusik verbessert wird, wurden gelobt.
Gut gefällt mir auch die Idee der Beleuchtung, wie sie Prof. Peter Kulka (3. Platz) vorschlägt:

Eine flache Glaskuppel als Springbrunnen verkleidet, die sich harmonisch in den Innenhof und den Garten einfügt.

Die Entwürfe können auch "live" und umsonst im Historischen Museum bis zum 2. Mai besichtigt werden.

Bildquelle: volkswagenstiftung.de

14.04.2010

Keine Probleme am Kröpcke

Nun hat sich Centrum, der Investor des Kröpcke-Centers, erstmals zu den Begründungen für die Verzögerungen geäußert.
Aufgrund von abweichenden Deckenhöhen, die nicht einem modernem Geschäftshaus entsprechen, seien umfangreiche Umplanungen erforderlich geworden.
Diese Deckenhöhen sollen in den vorhandenen Plänen falsch angegeben worden sein, sodass dieser Fehler erst nach Baubeginn bemerkt wurde.

Der Rohbau des 1. Bauabschnitts soll nun Ende dieses Jahres fertig gestellt werden.

Ich bin zuversichtlich, dass es beim Um- bzw. Neubau demnächst richtig los geht.

Bildquelle: centrum-gmbh.com

01.04.2010

Bäume in der Langen Laube


Knapp drei Jahre war die Lange Laube ohne Bäume. Eigentlich ein Unding, wenn man bedenkt, dass eine Laube ein "durch Pflanzen überdachter Weg" (Wiki) ist.
Nun sind die ersten neuen Bäume in der schnurgeraden Allee gepflanzt und die Lange Laube darf ihren Namen wieder mit Recht tragen.

30.03.2010

Kröpcke-Center

Im Internet auf der Seite von dem Architekturbüro Kleihues+Kleihues habe ich neue Ansichten des neuen Kröpcke-Hauses gefunden.
Als erstes wäre da das neue Foyer in der Ständehausstraße:





Und einer der beiden Innen- bzw. Lichthöfe:



Im Zusammenhang mit den Verzögerungen beim Bau, vor allem bei der Vergabe des Auftrages für die Rohbauarbeiten des 1. Bauabschnitts (die neue Gebäudespitze am Kröpcke), verwundern ein paar Formulierungen in der Projektbeschreibung.
Zum einen wird dort geschrieben, dass Centrum "unter Beibehaltung des alten Büroturmes ein fünfgeschossiges Geschäftshaus" plant. Dies könnte man nur für schlecht formuliert halten. Aber zum anderen wird das Investitionsvolumen mit nur 80 Millionen Euro angegeben, auf der Homepage von Centrum sind dort 160 Millionen Euro vermerkt.
Wenn man das ganze positiv sieht, sollte man annehmen, dass die Daten auf der Kleihues-Seite sich nur auf das Geschäftshaus als 1.BA beziehen, der Turm später gesondert betrachtet wird.

Außerdem vermeldete die Neue Presse am 29.3.2010, dass alle Rohbauaufträge erteilt sind.
Was allerdings im krassen Gegensatz zum Bericht der HAZ vom 27.3.2010 steht.

Was soll man noch glauben?

Quelle aller Bilder: kleihues.de

16.03.2010

Neubau Landtag Niedersachsen

Mit deutlicher Mehrheit wurde gerade eben im Landtag der Neubau-Entwurf vom Koreaner Yi gewählt. Der Oesterlen-Plenarsaal soll also abgerissen werden.
Es drohen allerdings noch Klagen von Denkmalschützern und der Witwe Oesterlens.

Yis Entwurf erhielt 91 von 152 Stimmen. Für den zweitplatzierten Entwurf stimmten nur 39 Abgeordnete. Außerdem gab es 10 Enthaltungen und 12 Stimmen gegen einen Umbau.


Quelle: HAZ.de

Die HAZ lag also ordentlich daneben mit ihren Prognosen, dass die Entscheidung sehr eng werden würde. Während der Debatte wurde einem Redakteur der HAZ auch unterstellt, er wäre befreundet mit einem Abrissgegener und hätte so die Berichterstattung beeinflusst.

05.03.2010

Hannover City 2020+ - Phase 1

Gestern Abend fand im Sprengel Museum die Erörterungsveranstaltung zur ersten Phase des städtebaulichen Ideenwettbewerbs Hannover City 2020+ statt.
Im voll besetzten Auditorium wurden die Pläne der 28 Architekturbüros zur Weiterentwicklung der südwestlichen Innenstadt von Juliane Schonauer vom Büro Machleidt+Partner vorgestellt. Eine gute Zusammenfassung des Abends findet sich hier.

Ich möchte hier nur noch ein paar Dinge anmerken, die mir aufgefallen sind.
Der Schwerpunkt des Wettbewerbs wurde offensichtlich auf den Interventionsraum Leibnizufer/ Hohes Ufer gelegt. Das wurde durch die Gliederung der Veranstaltung und die Benennung deutlich. Der Interventionsraum Leibnizufer/ Hohes Ufer (dazu gehören oft auch Friederikenplatz und Waterlooplatz) wurde als Vertiefungsraum, die verbleibenden drei Räume (Am Marstall, Köbelinger Markt, Klagesmarkt) als Betrachtungsräume betitelt. Dieser Verdacht wurde später in der Veranstaltung von Herrn Bodemann bestätigt.

Diese Einteilung scheint auch sinnvoll, da der Bereich am Hohen Ufer derjenige mit dem meisten Entwicklungspotential ist. Man muss aber natürlich darauf achten, dass die anderen Räume nicht zu sehr vernachlässigt werden.

Insbesondere durch eine Umgestaltung des Köbelinger Marktes könnte das neue Rathaus näher an die Innenstadt bzw. Altstadt rücken. Dafür müsste aber auch ein Eingriff in die bestehende Bebauung, nämlich das Maritim, möglich sein. Denn der Hotelbau ist nicht nur hässlich, sondern erschlägt seine ganze Umgebung. Zum Köbelinger Markt und zum Theodor-Lessing-Platz präsentiert das Gebäude ausladende eingeschossige Betonblöcke, die als Anlieferzone oder Küchenbereich dienen. Auf jeden Fall keine guten Voraussetzungen um aus diesem Viertel ein lebeniges Wohnquartier zu machen.
Ein anderes Problem an dieser Stelle ist der schmale Durchgang zwischen Maritim und VHS.

Während der Veranstaltung habe ich mich noch gefragt, wieso die Mentoren dieses Prozesses, der die Innenstadt für die Zukunft gestalten soll, alle gefühlt schon 70 Jahre oder älter sind. Auf diese Art und Weise bekommt man da auf keinen Fall mehr frischen Wind rein. Man bekommt fast den Eindruck die Stadt (Teile der Stadtverwaltung) möchte so Hillebrechts Erbe "bewahren". ;)

Der durchschnittliche Besucher dieser Veranstaltung ist etwa 55 Jahre alt, ist oder hält sich für überdurchschnittlich gebildet und hat graue Haare.
Man hat das Gefühl das Publikum besteht aus einer sehr ähnlichen homogenen Masse.
Da fühlt man sich als interessierter Student gelegentlich ein wenig fehl am Platze.

Auch typisch hannoversche Marotten sind zum Vorschein gekommen. So wurde zum Beispiel besorgt gefragt, wo denn der ganze Verkehr hin solle bei den Planungen (am Leibnizufer).
Da musste Bodemann dann nochmal auf die Studien zur Verkehrsbelastung, die im Vorfeld des Wettbewerbs durchgeführt wurden, und die Möglichkeit der "Disziplinisierung" der Verkehrsflächen verweisen.

22.02.2010

Über der Hanomag thront das T


Für Ende März ist der Einzug eines Telekom-Servicecenters in die alten Fabrikgebäuden der Hanomag angekündigt. Aber schon seit einiger Zeit macht sich das Markenzeichen, das T, am höchsten Gebäudeteil an der Göttinger Straße in beiden Richtungen bemerkbar.

Interessant wird, was aus dem alten Telekom-Hochhaus hinter dem Bahnhof nach dem Umzug wird. Droht hier großflächiger Leerstand?

21.02.2010

Vom Haschplatz zum "Schmuckstück"



Nach der renovierten Baggi, hat am Donnerstag der nächste neue alte Mieter, die Kinos am Raschplatz mit Graffiti, Fairbanks, Hollywood und Colosseum seine Wiedereröffnung gefeiert. Seit Freitag läuft der Spielbetrieb in einem von grundauf saniertem Gebäudeteil des Raschplatzgebäudes 5 mit vergrößertem Foyer wieder.


Bild: Grundriss des Kino am Raschplatz, Quelle: kinoamraschplatz.de

Das Kino ist nach der Spielbank, die auf drei Ebenen (-1 bis 1) 6000 m² belegt der zweitgrößte Mieter im neuen "RP 5".
Weitere Mieter sind die Polizei mit einer Niederlassung unter der großen Freitreppe vor der Baggi und ein MäcGeiz-Laden unter dem Kino am Raschplatz in der -1-Ebene.

Der ehemals auch wegen der an diesem Ort florierenden Drogenszene Haschplatz genannte Raschplatz hat seine erste Sanierung seit gut 30 Jahren fast hinter sich und wird laut Oberbürgermeister Stephan Weil ein "echtes Schmuckstück".
Auch wenn die Architektur an einigen Stellen zu wünschen übrig lässt, kann man dennoch von einer deutlichen Aufwertung dieses Stadtraumes sprechen.
Es wird vor allem von der "Bespielung" des Platzes abhängig sein, ob sich der Platz hinterm Bahnhof zu einem beliebten Aufenthaltsort entwickelt.
Bei den meisten Anliegern liegt der Schwerpunkt auf abendlichen oder nächtlichen Veranstaltungen (Spielbank, Baggi, Studio 6, Cinemaxx und Kinos am Raschplatz) oder sie sind kein Publikumsmagnet wie die geplante Polizei-Niederlassung oder sie sind ein MäcGeiz laden...
An der Stelle des geplanten Billigladens hätte ich mir gut eine Gastronomie vorstellen können, die im Sommer auch Außengastronomie anbietet.
Das Problem, das sich anbahnt, ist, dass der Platz tagsüber kaum Angebote liefert.
Man muss abwarten, was der geplante Umbau der Sparkasse in der -1-Ebene für weitere Akzente für den neuen Platz setzen kann.

19.02.2010

Architektenwettbewerb Sprengel Museum

Die Preisgerichtssitzung findet nicht, wie angekündigt, am 18. und 19. Februar 2010, sondern erst am 25. und 26. Februar 2010 statt.
Die Entwürfe werden daraufhin vom 1. März bis 31. März 2010 im Sprengel Museum öffentlich ausgestellt.

17.02.2010

Ein Bauwerk als Politikum

Letzten Samstag wurden die Entwürfe für einen Umbau des Landtags vorgestellt. Der erstplatzierte Entwurf sieht so aus:


Quelle: competitionline.de

Das Politikum

Ob der alte Oesterlen-Plenarsaal abgerissen wird und der Glastempel des Architekten Yi gebaut wird, entscheidet in ein paar Wochen eine Kommission aus Vertretern der Landtagsfraktionen.
Es kommt gar nicht mehr darauf an, was einzelne Politiker oder gar die Bevölkerung möchten, sondern nur was die Parteien als Gesamtheit vorhaben.
Grüne und Linke sind gegen einen Abriss, hauptsächlich aus finanziellen Gründen.
Die SPD ist unentschlossen, wird wohl aber auch für den erstplatzierten Entwurf stimmen, weil Stephan Weil, OB von Hannover, den Entwurf befürwortet.
CDU und FDP wollen den Landtagsneubau. Allen voran Hermann Dinkla, der Landtagspräsident, der sich vehement für einen Neubau einsetzt.

Die Architektur

Der Glastempel Yis entspricht voll dem Zeitgeist (der Architekten). Auf die Verlogenheit der angeblichen Transparenz, die Architekten und Politiker so gerne in dem Landtag hätten, möchte ich gar nicht eingehen. Das wurde hier und in einem ziemlich guten Leitartikel der HAZ von vorgestern getan.
Mag der Entwurf Yis von der Leineseite noch ganz gut aussehen, offenbaren sich die Schwächen insbesondere beim Blick von der Leinstraße aus.
In einem Abstand von 14 Metern zum Leineschloss steht der neue Plenarsaal und entwickelt keinerlei Bezug zu dem klassizistischen Bauwerk - und das obwohl Yi versucht hat, "kongenial mit Laves zu arbeiten". Der arme Laves würde sich im Grab umdrehen. Er selbst hatte um 1820 einen Entwurf zur Vervollständigung des Leineschlosses durch einen Ostflügel erarbeitet, der aber nie verwirklicht wurde:


Quelle: landtag-niedersachsen.de

Der Entwurf Laves hätte sowohl die Symmetrie in der Leinstraße links und rechts des Portikus hergestellt, als auch die Symmetrie vom Waterlooplatz aus.

Einige der eingereichten Entwürfe für einen neuen Plenarsaal nahmen diese Idee auf, schieden aber entweder gleich aus (nps tchoban voss aus Berlin):

oder erhielten nur eine Anerkennung (Fritze und Mueller-Giebeler aus Ahlen):

Quelle: HAZ.de, competitionline.de

Insgesamt gesehen muss man sagen, dass der Neubau eines Plenarsaals am alten Leineschloss ein Problem ist.
Ein direkter Anbau sieht in den meisten Fällen nicht besonders gut aus, ein Solitärbau lässt das Schloss verstümmelt zurück.

Ab 22. Februar werden alle Entwürfe öffentlich in der unteren Wandelhalle ausgestellt. Geöffnet täglich von 10.00-18.00 Uhr (bis zum 7. März).
Das werde ich mir angucken.

Nachtrag: Ein Entwurf, der mir auch gut gefällt und den ich mir auf jeden Fall nochmal genauer anschauen werde, ist dieser hier von Mijic Architects aus Italien:

Architektonische Extravaganz, gleichzeitig aber eine gerade Front zur Leinstraße.
Das Modell reicht leider nicht um sich eine ausführliche Meinung zu bilden.

12.02.2010

Die Stadt mit dem gewissen N.I.C.H.T.S.

Nur Informierte sChätzen Hannovers Tolle Seiten © ;)

09.02.2010

Selbstironie

Ich überlege im Moment ernsthaft meinen Blog in "Die Stadt mit dem gewissen Nichts" umzubenennen, zumindest im Untertitel.
Mir gefällt der Slogan, der in der Diskussion um Hannovers Außendarstellung hier aufgegriffen wurde, immer besser.
Ein wenig Selbstironie kann ja auch nicht schaden.
Seinen Zweck als Marketinginstrument würde er wohl nicht erfüllen, wohl aber auf ironische Art und Weise Hannovers Imageproblem verdeutlichen.

Denn natürlich hat diese Stadt auch das gewisse "Etwas", nur nicht so einprägsam wie Hamburg und der Hafen, München und das Oktoberfest, Köln und der Dom, Berlin und das Brandenburger Tor usw.
Auf lange Sicht sollen vermutlich die Herrenhäuser Gärten samt Schloss diese Funktion für Hannover übernehmen.

08.02.2010

Städtebau und Architektur in den 70ern (2)

Ein interessanter Spiegel-Artikel zu Hannovers zweitem großen Stadtumbau nach dem 2. Weltkrieg.
Der Artikel ist am 01. August 1977 erschienen und ist zu Recht sehr kritisch (im negativen Sinne) geschrieben. Die "Stadt der Großkomplexe" wird hier schon direkt nach Fertigstellung als unschön und kalt beschrieben.

Ganz im Gegensatz dazu hatte der Spiegel am 3. Juni 1959 in seinem Artikel "Das Wunder von Hannover" noch sehr positiv und anerkennend über Hannovers stadtplanerische Leistungen berichtet.

07.02.2010

Architektenwettbewerbe (2)

Wie konnte ich diesen Wettbewerb vergessen?! ;)

Hannover City 2020+
Erörterungsveranstaltung 1: 04. März 2010, 19 - 22 Uhr
Preisgericht 1. Phase: 5. März 2010
Preisgericht 2. Phase: 18. Mai 2010
Erörterungsveranstaltung 2: 03./04. Juni 2010



"In der 1. Phase erfolgt eine Bearbeitung der süd-westlichen Innenstadt durch alle Teilnehmer, in der 2. Phase eine vertiefende Bearbeitung der 4 Interventionsorte durch jeweils 3 - 4 Teams."

Quelle: Hannover.de

03.02.2010

Architektenwettbewerbe

Demnächst sind die drei wichtigsten Architektenwettbewerbe, die zur Zeit in Hannover laufen, beendet und die Ergebnisse werden vorgestellt:

12./13. Februar 2010: Landtag Niedersachsen - Neubau oder Umbau
18./19. Februar 2010: Sprengel Museum Hannover - Erweiterungsbau
30. März 2010: Schloss Herrenhausen - Neubau mit Rekonstruktion der Fassade

Drei entscheidende Projekte, die Hannover hoffentlich nachhaltig bereichern.

02.02.2010

Zurück in den 70ern

In Hannovers U-Bahn-Station Waterloo (völlig unverständlich, warum die weiter so heißen darf, findet man Waterloo doch in Belgien und nicht in Hannovers Stadtplan ;)) fühlt man sich gelegentlich in eine andere Zeit versetzt.
Die Station, die als eine der ersten in den 70ern fertiggestellt wurde, sieht auch heute noch (fast) genauso aus wie damals.
Und nun habe ich vor Kurzem diese Werbung entdeckt:



Scheinbar eine Werbung aus der Zeit, als die U-Bahn noch ganz neu war.

25.01.2010

Der neue Opernplatz


(Klicken für größere Ansicht)

Seit Herbst 2007 wird der Opernplatz Stück für Stück umgebaut. Ziel ist, dass der Platz „wieder als gestalterischer Gesamtraum wahrgenommen und in Anlehnung an die Geschichte des Ortes zu einer Einheit entwickelt“ wird.

In einem 1. Bauabschnitt wurde von Herbst 2007 bis Frühjahr 2008 die Verkehrsführung geändert, von August 2008 bis Juni 2009 wurde der Rathenauplatz in einem 2. Bauabschnitt umgestaltet.
Im 3. Bauabschnitt ist die Umgestaltung der Grünflächen an der Oper geplant. Dabei werden unter anderem die Tiefgaragenzufahrten mit streng geometrisch angeordneten Heckenreihen umpflanzt. Hinter der Oper entsteht eine Heckenskulptur. Dieser Bauabschnitt sollte eigentlich im Herbst 2009 begonnen werden. Da die Finanzierung durch die Stadt schon beschlossen wurde, kann mit einem Baubeginn in diesem Frühjahr gerechnet werden.
Weiterhin ist in einem 4. Bauabschnitt der Umbau des befestigten Opernplatzes geplant. Dort sollen z.B. die Muster der Hecken des Rathenauplatzes im Pflaster fortgeführt werden.
Der 5. und letzte Bauabschnitt beinhaltet dann die Überarbeitung und Integration der Flächen am Kröpcke. Mit Realisierung dieses Bauabschnitts ist nicht vor Fertigstellung des Kröpcke Centers zu rechnen (voraussichtlich 2012).

So positiv das Ziel, den Opernplatz wieder als Ganzes erlebbar zu machen auch sein mag, ist es mit diesem Konzept meiner Meinung nach nur schwer zu erreichen. Zu schwer wiegen hier die Fehler, die in der Vergangenheit gemacht wurden:
1) Durch die Anhebung des Platzniveaus beim Bau der Tiefgarage um 1960 hat die Oper ihre leicht erhobene Position im Gegensatz zu ihrer Umgebung verloren. (Wenn man an die Oper rantritt, kann man durch die Gitter den Rest des Sockels erkennen)
2) Der Bau des überdimensionierten Mövenpick-Cafés in den 70er Jahren hat den Platz geteilt bzw. hat dem Platz seinen Platz genommen.
3) Der (An-)Bau des enercity-Expo-Cafés in den 90ern hat dieses Problem noch verschärft.
4) Die verlängerte Ständehausstraße über den Opernplatz trennt den „Platz“ mit Café vom Rest des Platzes. Außerdem stört die riesige Tiefgaragenausfahrt, die zur Belieferung des Kröpcke-Centers und der Passerelle dient.

Die bereits erfolgete Umgestaltung und Anbindung des Rathenauplatzes an die Oper, ebenso wie die Einbindung des Mahnmals halte ich allerdings für sehr gelungen.

22.01.2010

Des Hannoveraners liebstes Kind

Der Umbau Hannovers in den 50er und 60er Jahren zur autogerechten Stadt hinterlässt seine Spuren. Nicht nur im Stadtbild.
Die Verordnung der "Grünen Welle" für Hannover durch den niedersächsischen sogenannten Umweltminister Hans-Heinrich Sander hat auf HAZ.de ein riesiges Echo an Kommentaren hervorgerufen.
Und es dreht sich natürlich ums Auto. Ein Thema, das die Bürger Hannovers anscheinend zutiefst bewegt und polarisiert.
Ich habe mir die Mühe gemacht und die knapp 100 Kommentare gelesen, was mich allerdings nach kurzer Zeit ziemlich anödete, da es anscheinend nur die Positionen "uneingeschränkte Vorfahrt für den ÖPNV" und "freie Fahrt für alle Autos" gibt, wobei letztere Fraktion in den Kommentaren deutlich in der Überzahl war.
Am unterlegensten waren die differenzierten Betrachtungen.

Armes Hannover - Verkehrspolitik lässt sich seit Hillebrecht nicht mehr sachlich diskutieren.

19.01.2010

Zusammengefasst

1) Die Karstadt-Immobilie hat einen neuen Investor, die Unternehmensgruppe Sahle, die eigentlich eher in NRW tätig ist.
Laut NP gilt es als wahrscheinlich, dass der Investor einen architektonisch anspruchsvollen Neubau errichten wird.
Woher die jetzt schon wissen, dass der Investor einen solchen errichten wird, wurde nicht genannt.

2) Es gehen Gerüchte um, dass der Kröpcke-Center-Investor Centrum Finanzierungsprobleme hat. Während die HAZ das in ihrem Bericht vom 14.01. noch sehr drastisch ausgedrückt hat, war der Bericht der NP weitaus schonender.
Der Investor dementierte die Finanzierungsprobleme (natürlich).
Heute wurde jedenfalls auf der Baustelle gearbeitet, der Rest des Kröpcke-"Loches" wird demnächst geschlossen. Dann sollen die neuen Fahrstühle errichtet werden, im Mai soll mit den Rohbauarbeiten von Bauabschnitt 1 begonnen werden.

11.01.2010

Optische Täuschung

Darüber wollte ich in diesem Blog auch schon schreiben. Nun ist mir die HAZ "zuvorgekommen".
Dennoch möchte ich meinen Teil dazu beitragen:
Da man heutzutage mit dem Computer so genannte Renderings erstellen kann, die einen geplanten Neubau sehr realitätsnah aussehen lassen, ist man umso geschockter wenn man die Ausführung betrachtet.
Der erste Fall war das Rosenquartier. Das dort neu gebaute Parkhaus weicht derartig von Rendering ab, dass ich damals schon an Täuschung dachte. Der Investor hat sich schnell aus dem Staub gemacht, indem er die komplette Immobilie weiterverkauft hat.
Nun deutet sich der zweite Fall an. Am Raschplatz wurde auch deutlich gespart - und vom Rendering abgewichen, z.B. bei der Fassade zum ZOB. Die Anzahl, Form und Materialität der Fenster wurde verändert und verleiht dem Bau nun ein anderes Aussehen als geplant.

Täuschung:


Wirklichkeit:

(Quelle: HAZ.de)
Nachtrag: Mittlerweile hat die HAZ in ihrem Artikel sogar selbst den Bildvergleich zwischen Rendering und Realität gemacht.

In Zukunft sollte die Stadt ein Instrument haben, mit dem solche Abweichungen bestraft werden können und ein Bau nach Rendering verpflichtend ist.
Ob das die Qualität der Architektur insgesamt anhebt, ist dennoch fraglich:
"Man kann an dieser Stelle sicher darüber streiten ob sich die Stadtplaner damit nicht ein Feigenblatt zurechtlegen, auch die nach ihren Vorstellungen verwirklichten Projekte (etwa die Ernst-August-Galerie) sind schließlich alles andere als berauschend."
(Kommentar von FS in seinem heutigen Beitrag)

Natürlich möchte ich auch ein positives Beispiel nennen.
Der Heutelbeck-Neubau in der Karmarschstraße sieht exakt so aus, wie auf einem vorher veröffentlichem Rendering dargestellt.
Es handelt sich dabei um den gleichen Investor, der auch das Kröpcke-Center umbaut.
Das lässt hoffen!

08.01.2010

Städtebau und Architektur in den 70ern

"Das Haus in der Bahnhofstraße steht heute nicht mehr. Ich weiß nicht, wann und warum es abgerissen wurde. Über viele Jahre war ich nicht in meiner Heimatstadt. Das neue Haus, in den siebziger oder achtziger Jahren gebaut, hat fünf Stockwerke und einen ausgebauten Dachstock, verzichtet auf Erker oder Balkone und ist glatt und hell verputzt. Viele Klingeln zeigen viele kleine Apartments an. Apartments, in die man einzieht und aus denen man auszieht, wie man Mietwagen nimmt und abstellt. Im Erdgeschoss ist derzeit ein Computerladen; davor waren dort ein Drogeriemarkt, ein Lebensmittelmarkt und ein Videoverleih.
Das alte Haus hatte bei gleicher Höhe vier Stockwerke, ein Erdgeschoss aus diamantgeschliffenen Sandsteinquadern und drei Geschosse darüber aus Backsteinmauerwerk mit sandsteinernen Erkern, Balkonen und Fensterfassungen. Zum Erdgeschoss und ins Treppenhaus führten ein paar Stufen, unten breiter und oben schmaler, auf beiden Seiten von Mauern gefasst, die eiserne Geländer trugen und unten schneckenförmig ausliefen. Die Tür war von Säulen flankiert, und von den Ecken des Architravs blickte ein Löwe die Bahnhofstraße hinauf, einer sie hinunter. [...]"

Dieses Textausschnitt ist dem Buch "Der Vorleser" von Bernhard Schlink entnommen.
Es beschreibt exemplarisch sehr gut, wie selbst noch in den 70er und 80er Jahren historische Gebäude dem Modernisierungswahn weichen mussten.
Und es beschreibt auch sehr gut, was für architektonische Maßstäbe bei Neubauten galten: glatt, schlicht, einfach, möglichst viele Wohnungen auf dem vorgegebenem Raum. Ein großer Teil der Nachkriegsarchitektur ist so gehalten. Diese Bauweise bzw. Gestaltung von Gebäuden führt zu der im Zitat beschriebenen Anonymität oder Austauschbarkeit des Gebäudes (Menschen ziehen oft ein und aus, der Laden wechselt häufig usw), was wiederum zu gesichtslosen, austauschbaren (Innen-)Städten führt.
Damit einher geht auch ein Identitätsverlust.
Die moderne Architektur sollte sich wieder mehr darum bemühen, Gebäude zu entwerfen, in denen man sich gerne aufhält oder wohnt, in denen man sich wohlfühlt.

03.01.2010

Krökeln



Kein Mensch weiß, was krökeln ist.
Jedenfalls kein Mensch außerhalb der Region Hannover. Egal wo man hinkommt, wenn man vor einem Kickertisch steht und zum Krökeln auffordert, wird man dumm angeguckt.

Tatsächlich ist Krökeln einer der wenigen Begriffe, die den Untergang des Hannoverschen Platt überlebt haben.
Ein Krökel ist (im Hannöverschen) eine Eisenstange.

Krökeln ist also eine hannöversche Besonderheit. Eine sehr schöne wie ich finde, denn krökeln klingt viel besser als kickern oder Tischfußball spielen.

Bildquelle

02.01.2010

Hotelneubau am Hohen Ufer

Oder: Eine unendliche Geschichte

Ein sehr wichtiges Projekt für die Altstadt kommt einfach nicht in die Gänge.
Bereits im Dezember 2003 wurde ein erster Investoren- und Architektenwettbewerb ausgelobt, der einen Abriss des ehemaligen Schulgebäudes und einen Neubau mit Hotel, Büros, Wohnungen oder ähnliches vorsah. Damals wurde auch noch ein benachbartes Grundstück am Marstall mit in den Wettbewerb einbezogen.


Der Sieger des Wettbewerbs schlug 2004 eine Bebauung mit einem 4-Sterne-Art-Hotel vor.
Am Marstall sollte ein Boardinghouse mit Büros und Gastronomie entstehen. Da der Investor lange Zeit keinen Mieter für das geplante Hotel fand, verzögerte sich der Verkaufsprozess des Grundstücks bis Februar 2007, als der Rat beschloss das Grundstück an den Investor zu verkaufen, der schließlich doch einen Betreiber gefunden hatte.
Letztendlich erfolgte der Verkauf wegen "vertraglich vereinbarten Verpflichtungen", die der Investor nicht einhalten konnte, doch nicht und die Verhandlungen wurden beendet.
Daraufhin wurde das Grundstück erneut ausgeschrieben - diesmal europaweit.
Hochtief erhielt im März 2009 den Zuschlag mit seinem Konzept einer Mischung von Hotel- und Wohnnutzung.
Ein Architektenwettbewerb wurde ausgeschrieben. Die Bekanntgabe der Ergebnisse, die ursprünglich für den Juni 2009 geplant war, wurde auf den 1. Oktober verschoben, da angeblich Details wie die "Anordnung des Hotels oder das Verhältnis des Gebäudes zur übrigen Bebauung" nicht beachtet wurden. Die Jury hatte also 4 erste Preise mit dem Auftrag der Überarbeitung vergeben.
Erste Entwürfe sind im Verlaufe des Septembers im Internet aufgetaucht.




Hier die Entwürfe des Büros schulze & partner. architektur..

Man kann vermuten, dass sich die Architekten nicht mit der sehr sensiblen Umgebung befasst haben. Das zukünftige Gebäude hat nämlich eine Front zum Hohen Ufer und eine Gebäudeecke zum mittelalterlichen Ballhofplatz. Dazu kommt noch, dass das benachbarte Gebäude in der Burgstraße das älteste erhaltene Gebäude Hannovers ist.


Der Entwurf für ein geplantes Gebäude sollte also zu den verschiedenen Seiten hin eine ansprechende Fassade bieten, die sich in die jeweilige Umgebung einfügt und nicht zu allen Seiten gleich aussieht.

Als es im Laufe des Oktobers keine Neuigkeiten zu den überarbeiteten Wettbewerbsergebnissen gab, schrieb ich eine Email an einen HAZ-Redakteur, der mir daraufhin mitteilte, dass der Jurytermin vom 1. Oktober angeblich nur aus organisatorischen Gründen nicht stattgefunden hat.

Durch diese Verzögerungen ist der Betreiber des geplanten Hotels ungeduldig geworden (er fürchtet das Cebit-Geschäft 2011 zu verpassen), woraufhin der Investor Hochtief nun auch über eine reine Wohnbebauung an der Stelle nachdenkt (siehe hier).

Eine reine Wohnbebauung würde das Altstadtquartier aber meines Erachtens nicht so sehr beleben wie ein Hotelbau.
Und eine belebende Funktion für die Altstadt war damals unter anderem Bedingung bei der europaweiten Ausschreibung des Grundstücks.
Spannend wird auch die weitere Nutzung der Leine in diesem Teil Hannovers. Die oben gezeigten Entwürfe zeigen bereits eine Verbindung vom Neubau zum Leineufer mit einer Gastronomieeinrichtung.

Ich bin gespannt, in wie vielen Jahren der Neubau endlich steht.