05.03.2010

Hannover City 2020+ - Phase 1

Gestern Abend fand im Sprengel Museum die Erörterungsveranstaltung zur ersten Phase des städtebaulichen Ideenwettbewerbs Hannover City 2020+ statt.
Im voll besetzten Auditorium wurden die Pläne der 28 Architekturbüros zur Weiterentwicklung der südwestlichen Innenstadt von Juliane Schonauer vom Büro Machleidt+Partner vorgestellt. Eine gute Zusammenfassung des Abends findet sich hier.

Ich möchte hier nur noch ein paar Dinge anmerken, die mir aufgefallen sind.
Der Schwerpunkt des Wettbewerbs wurde offensichtlich auf den Interventionsraum Leibnizufer/ Hohes Ufer gelegt. Das wurde durch die Gliederung der Veranstaltung und die Benennung deutlich. Der Interventionsraum Leibnizufer/ Hohes Ufer (dazu gehören oft auch Friederikenplatz und Waterlooplatz) wurde als Vertiefungsraum, die verbleibenden drei Räume (Am Marstall, Köbelinger Markt, Klagesmarkt) als Betrachtungsräume betitelt. Dieser Verdacht wurde später in der Veranstaltung von Herrn Bodemann bestätigt.

Diese Einteilung scheint auch sinnvoll, da der Bereich am Hohen Ufer derjenige mit dem meisten Entwicklungspotential ist. Man muss aber natürlich darauf achten, dass die anderen Räume nicht zu sehr vernachlässigt werden.

Insbesondere durch eine Umgestaltung des Köbelinger Marktes könnte das neue Rathaus näher an die Innenstadt bzw. Altstadt rücken. Dafür müsste aber auch ein Eingriff in die bestehende Bebauung, nämlich das Maritim, möglich sein. Denn der Hotelbau ist nicht nur hässlich, sondern erschlägt seine ganze Umgebung. Zum Köbelinger Markt und zum Theodor-Lessing-Platz präsentiert das Gebäude ausladende eingeschossige Betonblöcke, die als Anlieferzone oder Küchenbereich dienen. Auf jeden Fall keine guten Voraussetzungen um aus diesem Viertel ein lebeniges Wohnquartier zu machen.
Ein anderes Problem an dieser Stelle ist der schmale Durchgang zwischen Maritim und VHS.

Während der Veranstaltung habe ich mich noch gefragt, wieso die Mentoren dieses Prozesses, der die Innenstadt für die Zukunft gestalten soll, alle gefühlt schon 70 Jahre oder älter sind. Auf diese Art und Weise bekommt man da auf keinen Fall mehr frischen Wind rein. Man bekommt fast den Eindruck die Stadt (Teile der Stadtverwaltung) möchte so Hillebrechts Erbe "bewahren". ;)

Der durchschnittliche Besucher dieser Veranstaltung ist etwa 55 Jahre alt, ist oder hält sich für überdurchschnittlich gebildet und hat graue Haare.
Man hat das Gefühl das Publikum besteht aus einer sehr ähnlichen homogenen Masse.
Da fühlt man sich als interessierter Student gelegentlich ein wenig fehl am Platze.

Auch typisch hannoversche Marotten sind zum Vorschein gekommen. So wurde zum Beispiel besorgt gefragt, wo denn der ganze Verkehr hin solle bei den Planungen (am Leibnizufer).
Da musste Bodemann dann nochmal auf die Studien zur Verkehrsbelastung, die im Vorfeld des Wettbewerbs durchgeführt wurden, und die Möglichkeit der "Disziplinisierung" der Verkehrsflächen verweisen.

2 Kommentare:

Indianer hat gesagt…

Der erste Link (Zusammenfassung) funktioniert leider nicht!

tmx hat gesagt…

Danke für den Hinweis, jetzt müsste es gehen.